Mittwoch, 26. Mai 2010

Musikvideo

So, da ich ja schon gerne mal Musik mache wollte ich auch mal ein schönes Video dazu schneiden. Der track ist schon länger auf meiner Myspace (http://www.myspace.com/mrkraebz) aber trotzdem ist das Video ein Muss :-)
Einfach mal angucken, viel Spass.

Donnerstag, 13. Mai 2010

Die 0. Dimension

Jeden Tag dieselben Sachen – zwar unzählige „politische Dimensionen“, aber wo bleibt das Ereignis? – in unseren Köpfen. Wir kategorisieren, selektieren und deuten pausenlos, wo es nur geht. Als mündige Lebewesen, so sagt man, sind wir in der Lage, die Welt nach unserem Ermessen zu deuten: Wer keine Meinung hat, dem wird in etwa die Hälfte seiner Beurteilungs-Fähigkeit abgesprochen. Das Accessoire „Meinung“ ist schließlich unabdingbar, um sich in einer demokratischen Gesellschaft voller Individualisten profilieren zu können. Man beachte: Inhalte liegen nicht gerade im Trend.

Und weil wir so beschränkt sind, kommt nach dieser These eine Meinung: Wir haben keine Deutungshoheit, die Deutung hat Hoheit über uns. Für mich hat dieses Wort zumindest eine ganz neue Bedeutung bekommen, nur weil ich mal eine Woche lang gründlich Zeitung gelesen habe. Vielleicht auch nur, weil ich mehr von der Welt erwartet habe. Das wäre dann einfach jugendlicher Leichtsinn, aber immerhin.

Wir merken es nicht einmal, wenn wir deuten. Wir merken vor allem nicht, wie unser Sichtfenster immer kleiner wird: Es werden Türen zu Welten verschlossen deren Tatsachen so starke - wie heißt das schöne Wort noch - „Dimensionen“ haben,dass sie ganz alleine für sich stehen können. In dieser Welt würden wir die interessantesten Menschen kennen lernen, die amüsantesten Geschichten hören. Wenn wir nur anders denken würden!

Aber vielleicht gibt es einen Schlüssel zu dieser Welt: Du kannst niemals alles wissen, aber fragen kannst du alles. Um über die Grenzen von Auslegung und Darstellung hinauszukommen, frag dich immer wieder: Was ist das? Ganz nebenbei wirst du auch merken: Die Intelligenz eines Menschen erkennt man nicht an dem, was er weiß, sondern an den Fragen, die er stellt.

Mittwoch, 12. Mai 2010

Neulich inner Vorlesung

So mancher hat bestimmt schon nachgedacht, über Klischees. Treffen die denn oft zu? Vielleicht sogar immer?
Nun ich bin ein großer freund von Klischees, man hat ja sonst nicht viel zu lachen. Was ist aber, wenn eins davon mal einen selbst betrifft? Naja am besten auch einfach drüber lachen, was soll man denn sonst machen.
Ich jedenfalls bin meistens glücklich, wenn mal wieder eins zutrifft und das war demletzt doch mal wieder der Fall. Man bemerke dabei, dass ich Informatik studiere:
BILD
verzeiht mir meine zittrige Hand

Freitag, 7. Mai 2010

Anime-Kult in Frankfurt: Schräge Szene, gleiche Geschichten

Manche Eigenheiten der Japaner sind aus westlicher Sicht durchaus merkwürdig: Händeschütteln ist absolutes Tabu und Frauen verleugnen, dass sie beim Toilettengang Geräusche machen. Doch was dieses Volk hinter strikten gesellschaftlichen Normen verbirgt, lebt es in seiner Fantasie umso mehr aus. Das Ergebnis: eine schräge Popkultur, die bunter ist als wir es je sein könnten. In keiner anderen Kunstform manifestiert sich diese Ideenwelt wohl so sehr wie in der Anime- und Manga-Kunst, die mittlerweile auch in Deutschland eine große Fangemeinde besitzt. Als internationale Main-Metropole und die Stadt mit der zweitgrößten Japandichte in Deutschland (nach Düsseldorf), ist es kein Wunder, dass Frankfurt ein Zentrum für diese Szene ist.

Im Studierendenhaus der Frankfurter Goethe-Universität herrscht reges Treiben. Jedes Jahr kommen hier vier Tage lang Japanologie-Studenten, Anime-Fans und Filmregisseure aus Allerwelt zusammen. Dabei war die Nippon Connection ursprünglich als nur einmalige Initiative einer Handvoll japanbegeisterter Studenten gedacht. Mittlerweile existiert ein eingetragener Verein und das größte japanische Filmfestival der Welt feiert sein zehnjähriges Jubiläum. Die ca. 50 Organisatoren haben alle Hände voll zu tun, denn neben verschiedensten Juwelen aus der japanischen Filmlandschaft gibt es auch Vorträge, Workshops und Partys. „Die Zuschauer sollen sich selbst ein Bild von Japan machen können“, erklärt Pressesprecher Lukas Brehm. Das Programm reicht dieses Jahr von Anime-Märchen wie „Chocolate Underground“ bis hin zu gesellschaftskritischen Nonsens-Filmen wie „Symbol“.

Diese Vielseitigkeit spiegelt sich auch im deutschen Verständnis von Anime wider: Entweder prägen überdrehte Kindersendungen à la Pokémon oder reinste Anime-Pornographie, auch Hentai genannt, das Klischee. Der amerikanische Synchronsprecher und diesjähriger Gast auf der Nippon Connection, Crispin Freeman, hat für sich sogar eine Lebensphilosophie im japanischen Zeichentrick entdeckt. In seinem Vortrag „Anime Mythology“ vergleicht er typische Zeichentrickhelden aus dem japanischen und westlichen Kulturkreis, um sie dann religiös zu interpretieren. Was auf den ersten Blick wie eine mäßige Daseinserklärung für realitätsferne Comic-Nerds wirkt, ergibt am Ende doch irgendwie Sinn: Superman ist eine nach dem Ebenbild Gottes geschaffene Perfektion des Menschen, die von seinem Vater in einem Korb vor einem Waisenhaus ausgesetzt wurde - Jesus lässt grüßen. Superman bekämpft das ultimative Böse und „wenn alles gut geht, hoffen wir, dass die gute Seite gewinnt und wir so Erlösung finden.“

Freeman zeigt damit, dass das Gesamtkonzept des Christentums sich auch ganz gut in Comic-Büchern macht. Die japanische Heldenfigur hingegen ist zwar kein gutaussehender Muskelprotz, aber trotzdem ziemlich cool. Weil es im Buddhismus keinen Gott, sondern vielmehr eine alles durchdringende göttliche Kraft gibt, ist Astro Boy kein Mensch, sondern ein „Giant Robot“. Sein großes Ziel ist es, seinem Besitzer als Vehikel auf dem Weg zur buddhistischen Erleuchtung zu dienen. Statt Opponenten im Namen von Wahrheit und Gerechtigkeit zu bekämpfen, wahrt er mit ihnen ein Gleichgewicht zwischen zwei gegensätzlichen Kräften. Es geht nicht darum, eine ideologische Botschaft zu verteidigen, sondern zum Pfad des vollkommenen Friedens zu gelangen, indem man im Sinne von Yin und Yang sowohl positive als auch negative Kräfte einsetzt. Freeman glaubt, dass viele Animes, wie die Mythologien der Weltreligionen, Geschichten erzählen, die von den elementarsten Erfahrungen des menschlichen Daseins handeln. „Deswegen sind Kinder und Erwachsene gleichermaßen so von Anime fasziniert. Jeder kann sich etwas von diesen archetypischen Botschaften in sein eigenes Leben mitnehmen“, so Freeman.

Man fragt sich schon, warum nur japanische Animationskünstler philosophische Independent-Produktionen wie „Ghost In A Shell“ erschaffen, wo der Zeichentrick im Grunde doch unbegrenzte Möglichkeiten für Kreativität offen lässt. Freeman sieht die Antwort in den Anfangsjahren der amerikanischen Comic-Kunst. Als Amerika nach dem Zweiten Weltkrieg seinen Feind besiegt hatte, verloren Abenteuergeschichten über Superhelden an Dynamik und wurden außerdem durch das aufkommende Fernsehen viel authentischer dargestellt. Langsam etablierten sich auch Gruselreihen wie „Geschichten aus der Gruft“ von EC-Comics. Das konservative Amerika sah in der Entwicklung aber vor allem eine Bedrohung für den Jugendschutz, da Kinder noch als Hauptzielgruppe der Comic-Industrie galten. Mitte der Fünfziger verpflichteten sich die Verlage schließlich zum „Comic Code“- de facto eine Zensur für die aufblühende Szene. So blieb Disney noch lange eine Traumfabrik für Kinder, während das japanische Pendant Osamu Tezuka („Kimba, der weiße Löwe“) schon in den Sechzigern begann, sich reiferen Geschichten zu widmen.

Darin begründet Synchronsprecher Freeman ebenfalls seine unbändige Leidenschaft für den Anime-Kult: „Der japanische Zeichentrick genießt eine künstlerische Freiheit, die ich in den USA oft vermisst habe.“ Auf der Nippon Connection will er vor allem erfahren, wie Anime auf verschiedene Kulturen wirkt, um aus diesen unterschiedlichen Sichtweisen wieder neue Ideen erschaffen zu können. Denn letztendlich sind die Japaner doch nicht so schräg, wie man es auf den ersten Blick vermuten mag. Im Grunde erzählen sie doch die gleichen Geschichten.

Meldung des Tages


Hopala...

Ohhhh...öhhm jaaaa....also, so wies aussieht...bei näherer Überlegung...Is das Schiffchen unten. Das kann ja mal passieren - offenbar.